Temperaturdecken sind eine wunderbare Möglichkeit, besondere Momente oder ganze Jahre in Form von Handarbeit festzuhalten. Bei einer Temperaturdecke wird jeder Tag mit einer bestimmten Farbe repräsentiert, die der jeweiligen Höchsttemperatur des Tages entspricht. So entsteht mit der Zeit ein einzigartiges Farbspiel, das nicht nur dekorativ ist, sondern auch eine besondere Bedeutung trägt.
Temperaturdecken können sowohl gehäkelt als auch gestrickt werden. Ich persönlich empfinde das Häkeln aufgrund der großen Breite angenehmer. Beim Stricken müsstest du Rundstricknadeln mit einem langen Seil nutzen.
Die Idee hinter dieser Temperaturdecke
Für meine Mutter habe ich eine Temperaturdecke gehäkelt, die die Höchsttemperaturen ihres ersten Lebensjahres – von ihrer Geburt im Juli bis zu ihrem ersten Geburtstag – zeigt. Sie hat sich die Farben selbst ausgesucht, und ich habe sie im Verlauf der Decke entsprechend der Temperaturen verarbeitet. Die Decke hat inklusive Rand eine Größe von etwa 1,15 m x 2,17 m.
Ich habe ein Wellenmuster aus festen Maschen, halben Stäbchen und Stäbchen gewählt, um eine schöne Struktur zu schaffen. Als Garn habe ich das Rainbow Deluxe von Hobbii verwendet, das sich durch die weiche Textur und die große Farbpalette perfekt für dieses Projekt eignete und darüber hinaus aus 100% Baumwolle besteht.
Wellenmuster: 6 hStb, (5 FM, 3 hStb, 5 Stb, 3 hStb) wiederholen bis die gewünschte Breite erreicht ist, 3 hStb – in der nächsten Reihe liegen die FM dann über den Stb und umgekehrt
Der Rand – eine Herausforderung
Meine Mutter wünschte sich einen Rand in den verwendeten Farben. Allerdings stellte ich schnell fest, dass es mit jeder zusätzlichen Farbe etwas zu bunt wurde. Außerdem begann der Rand auf der langen Seite, rüschig zu werden, was vermutlich daran lag, dass ich auf der langen Seite pro Reihe je eine feste Masche aufgenommen habe – eine wertvolle Erkenntnis für zukünftige Projekte!
Schließlich habe ich den Rand schon nach der türkisen Farbe beendet, um ein halbwegs harmonisches Gesamtbild zu bewahren.

So planst du eine Temperaturdecke
Wenn du selbst eine Temperaturdecke anfertigen möchtest, ist eine gute Planung entscheidend. Hier einige Tipps:
- Zeitraum festlegen: Entscheide, welchen Zeitraum du darstellen möchtest. Das kann ein Kalenderjahr sein oder wie in meinem Fall ein besonderes Lebensjahr.
- Temperaturbereiche definieren: Bestimme, welche Temperaturspanne welche Farbe erhält. Je nach Farbpalette kann die Einteilung in 2–5°C-Schritten erfolgen. Je kleiner die Spanne, desto farbenfroher wird natürlich die Decke.
Hier habe ich 5°C-Schritte gewählt und brauchte somit für die Temperaturspanne von -10°C bis 30°C ingesamt 8 verschiedene Farben. - Farben auswählen: Wähle Farben, die für dich oder die Person, für die die Decke gedacht ist, in ihrer Gesamtheit gut zusammenpassen. Es kann helfen, sich Farbverläufe vorzustellen oder eine Farbkarte zu erstellen.
- Muster bestimmen: Ob Wellen, Zacken oder einfache Streifen – das Muster beeinflusst die Optik stark.
- Datenquelle wählen: Nutze historische Wetterdaten oder aktuelle Wetterberichte, um die täglichen Temperaturen zu dokumentieren. Bei Kachelmannwetter könnt ihr bequem nach der Tageshöchsttemperatur an unterschiedlichen Orten und viele Jahre rückwirkend suchen.
- Strick-/Häkelprobe: Arbeite mit der ausgewählten Wolle und im entsprechenden Muster ein Stück von ca. 15cm x 15cm. Achte auf die passende Nadelstärke für die Wolle und für dich – je nachdem, wie feste oder locker du häkelst, sieht das Maschenbild ggf. mit einer Nummer größer oder kleiner schöner aus. Messe aus, wie viele Maschen und Reihen du in dieser Maschenprobe für 10cm x 10cm gebraucht hast. So kannst du errechnen, wie lang deine Decke mit dem Muster in etwa werden wird. Du kannst aber auch grob den Garnverbrauch berechnen!
- Garnverbrauch berechnen: Dazu markierst du den Faden an der letzten gearbeiteten Masche in deiner Maschenprobe und ribbelst genau 10 cm wieder auf. Markiere auch hier die Stelle am Faden und miss die Länge von der ersten zur zweiten Markierung. So viel Garn brauchst du in etwa für 10cm. Wenn deine Decke z.B. 1,20m breit werden soll, brauchst du also diese Länge x 12 für jede einzelne Reihe. Wenn du nun gut vorgearbeitet hast und weißt, wie viele Reihen du in welcher Farbe arbeiten wirst, kannst du dir ausrechnen, wie viel Länge du ingesamt pro Farbe benötigst, und kannst entsprechend viele Knäuel bestellen.
Klingt komplizierter, als es ist – frag gerne nach, falls etwas unklar sein sollte!
Ein Projekt mit langer Entstehungsgeschichte
Diese Decke hat fast 1,5 Jahre in Anspruch genommen, weil ich zwischendurch eine weitere Temperaturdecke als Hochzeitsgeschenk für zwei meiner engsten Freunde gehäkelt habe. Vielleicht zeige ich dieses Projekt in einem zukünftigen Beitrag.
Das Häkeln einer Temperaturdecke ist eine wunderbare Möglichkeit, Erinnerungen festzuhalten und gleichzeitig ein individuelles Kunstwerk zu schaffen. Hast du selbst schon einmal eine Temperaturdecke gehäkelt oder planst du eine? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren!